So fahren Sie Ihren Betrieb wieder hoch und punkten mit neuen Ideen
Corona sorgte über viele Wochen hinweg für einen Stillstand in der Tourismusbranche. Durch den „Lockdown“ ist für Sie als Südtiroler Gastgeber und Gastronomiebetreiber das so wichtige Ostergeschäft 2020 komplett ausgefallen. Allerdings ist jetzt auch der Zeitpunkt, um nach vorne zu blicken. Damit der Südtiroler Tourismus und damit auch Ihr Betrieb wieder richtig hochfahren können, müssen Angebote an die veränderte Situation angepasst werden. Sie werden die kommenden Wochen daher nicht nur dafür nutzen, Ihren Betrieb allgemein „Corona-fit“ zu machen. Vielmehr gilt es nun, Ihre individuellen Merkmale herauszustellen. Gegenüber riesigen Hotels und wenig flexiblen großen Reiseveranstaltern haben Sie sogar Vorteile: Sie können mit den richtigen Ideen und Maßnahmen besonders zügig auf die veränderten Kundenwünsche und Vorgaben reagieren. In unserem neuen Blogbeitrag wollen wir Ihnen daher Ansätze und Strategien vorstellen, wie Sie gestärkt aus der Krise hervorgehen.
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Allgemeine Maßnahmen in Zeiten von Corona
Die Planungen und Maßnahmen für Ihren Betrieb stehen beziehungsweise fallen mit der aktuellen Situation rund um Corona. Fest steht aber, dass sich die Hygiene-Maßnahmen deutlich intensiveren. Dies gilt für Sie als Gastgeber ebenso, wie für Ihre Gäste. Maßgeblich hierfür sind die Vorgaben, die der Gesetzgeber ausgibt. Folgende Dinge sind entscheidend:
- Einhaltung von Mindestabständen
- Anzahl an Personen, die in Ihrem Betrieb übernachten dürfen
- Umbau und Umstrukturierung von Räumen (zum Beispiel Frühstücksraum)
- Ausgabe und Tragen von Mund-Nasen-Schutz
- Ausreichend Desinfektionsmittel und Hygienestellen
Die Umsetzung solcher Hygienemaßnahmen setzt eine intensive Planung voraus. Sie müssen wissen, wie groß bestimmte Räume sind, welche Abstände in Ihrem Betrieb eingehalten werden können oder wie hoch die Anzahl der Personen bei einer bestimmten Quadratmeteranzahl sein darf.
Sich neu erfinden – was bedeutet das eigentlich?
Eingangs hatten wir bereits erwähnt, dass sich der Urlaub in den kommenden Monaten, wenn nicht gar Jahren stark verändern wird. Für Sie als Gastgeber bedeutet dies, sich selbst und die bisherigen Angebote genauer unter die Lupe zu nehmen. Gleiches gilt für die Präsentation Ihres Betriebs nach außen. Sie müssen dabei nicht alles einreißen und Stein für Stein wieder neu aufbauen. Stellen Sie vielmehr Vorteile heraus, die Ihre Gäste durch einen Aufenthalt bei Ihnen trotz Corona-Krise haben werden. Folgende Bereiche sind dabei für Sie besonders interessant:
Regionalität ist Trumpf
Inwieweit Fernreisen zum Beispiel überhaupt möglich sind, steht derzeit noch in den Sternen. Südtirol hat hier entscheidende Vorteile aufzuweisen. Unsere Region ist von Deutschland, Österreich und auch der Schweiz binnen weniger Stunden mit dem Auto erreichbar. Gleiches gilt für viele andere italienische Regionen. Auf eine komplizierte Flugreise sind Ihre Gäste daher nicht angewiesen. Stellen Sie diesen Vorteil in den Vordergrund. Sowohl auf Ihrer Webseite als auch in den von Ihnen genutzten Social-Media-Kanälen wie Instagram oder Facebook. Einheimische, die bis dato eher ins Ausland gefahren sind, stellen eine besonders interessante Zielgruppe dar. Spezielle Angebote für Gäste aus ganz Italien stellt daher eine gute Option dar, sobald aufgrund von Corona kein innereuropäischer Reiseverkehr gestattet ist.
Die Nachfrage nach Kurzreisen wird steigen
Viele Familien haben durch die aktuelle Situation ihr Urlaubskonto für 2020 bereits stark belastet. Längere Ferien mit den Kindern sind deshalb vielfach kaum möglich. Für diese und weitere Zielgruppen lohnen sich deshalb vor allem kürzere Reisen in ein naheliegendes Urlaubsgebiet. Hier spielt Südtirol und damit auch Ihre Unterkunft das volle Potenzial aus. Konzentrieren Sie sich dabei nicht nur auf die kommende Hochsaison. Rücken Sie vielmehr auch die Nebensaison in den Mittelpunkt.
Grundpreis statt Komplettpreis mit vielen Leistungen
Da viele Menschen europaweit über längere Zeit hinweg in Kurzarbeit waren, ist deren Urlaubskasse nicht ganz so üppig gefüllt, wie in den vergangenen Jahren. Auch dies kann ein Hemmnis sein, sich in diesem Jahr für einen Urlaub zu entscheiden. Sie können es Ihren Gästen einfacher machen, indem Sie statt eines Komplettpreises ein Grundpreis für Übernachtungen anbieten.
Während im Komplettpreis zum Beispiel Frühstück und andere Serviceleistungen bereits enthalten sind, gilt der Grundpreis alleinig für die Übernachtung in Ihrer Unterkunft. Lassen Sie Ihre Gäste entscheiden, welche Leistungen sie zusätzlich buchen möchten. In der Ferienwohnung ist dies zum Beispiel bei Handtüchern, Bettwäsche oder der Endreinigung der Fall.
Mit dem Grundpreis umgehen Sie, Ihre eigenen Leistungen unter Wert anzubieten. Sie müssen sich auf keine Rabattschlachten einlassen. Wenn der Gast unter anderem kein Frühstück möchte, müssen Sie hierfür auch keine weiteren Kosten einkalkulieren.
Wie gestaltet man Angebote in einer solchen Zeit?
Flexibilität ist in Zeiten von Corona für Sie als Gastgeber unabdingbar. Hohe und langfristige Stornierungsgebühren schrecken aktuell und in den kommenden Monaten potenzielle Gäste sicherlich ab. Deshalb sollten Sie in diesem Bereich Gästen besonders stark entgegenkommen. Dies geschieht unter anderem wie folgt:
- Verzichten Sie bis kurz vor der Anreise auf Stornierungsgebühren. Zeigen Sie auf sämtlichen Kanälen aktiv, dass Ihre Gäste bedingt durch Corona auch kurzfristig kostenlos stornieren können. Diesen Sonderstatus müssen Sie in Ihren AGBs festhalten und ihn auch von anderen Stornierungsbedingungen entkoppeln.
- Das Thema Reiserücktrittsversicherung wurde bislang eher stiefmütterlich behandelt. Allerdings hat eine solche Versicherung gerade in diesen Zeiten auch ihre Vorteile. Machen Sie dies offensiv deutlich.
- Flexibilität zeigt sich auch darin, dass Sie Angebote zielgruppengerechter gestalten. Eltern mit Kindern sehen sich anderen Herausforderungen gegenübergestellt als junge Paare oder Best-Ager.
Aktionen und Angebote herausstellen, die soziale Distanz gewährleisten
In Ihrem Betrieb achten Sie darauf, dass alle bestehenden Regelungen eingehalten werden. Darauf weisen Sie auch auf Ihrer Webseite hin. Zudem werden Sie in den kommenden Wochen garantiert mit Anfragen zu tun haben, die sich um das Thema soziale Distanz drehen. Gleiches gilt für zusätzliche Hygiene-Maßnahmen. Folgende Beispiele sollen dies verdeutlichen:
- Festlegung von Frühstückszeiten in Gruppen, sodass Abstände eingehalten werden können.
- Möglichkeit, das Frühstück auch auf dem Zimmer einzunehmen.
- Individuelle Ausflüge allein oder maximal im Familienverbund.
- Desinfektionsmöglichkeiten, die individuell von Ihren Gästen genutzt werden können.
- Schnelle Verfügbarkeit von Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe und optimale Distanzwahrung an der Rezeption (zum Beispiel durch transparente Schutzflächen)
- Online-Check-In und weitere technische Möglichkeiten, die den Kontakt in der von Corona-geprägten Zeit minimieren.
Wichtig: Werben Sie mit Ihren Maßnahmen offensiv auf allen Ihnen zur Verfügung stehenden Kanälen. Zeigen Sie, dass Ihr Betrieb die aktuellen Vorgaben umsetzt und falls notwendig sogar erweitert. Gleichzeitig machen Sie deutlich, dass Urlaub in Zeiten von Corona nicht nur möglich ist, sondern man davon bei Ihnen auch sehr gut abschalten kann.
Aktiv für regionale Vorzüge, veränderte Angebote und Preisstrukturen werben
Ihre Webseite und die von Ihnen genutzten Social-Media-Kanäle sind häufig die erste Anlaufstelle für interessierte Gäste. Deshalb ist es hier besonders wichtig, diese Kommunikationswege auch während der Krise aufrecht zu halten. Ein Stillstand wäre sogar kontraproduktiv. Aktualität, Authentizität und Emotionalität gehören dabei zu den Grundpfeilern einer gelungenen Kommunikation mit Ihren Kunden.
In den letzten Wochen haben Sie sicherlich gemerkt, wie schnell sich die Nachrichtenlage verändern kann. Gleichzeitig traten immer neue Regeln in Kraft, die Sie in Ihren bestehenden Betriebsablauf integrieren mussten. Die Aktualität war deshalb für Sie besonders wichtig. So geht es auch Ihren möglichen Gästen, wenn diese nach Informationen auf Ihrer Webseite suchen. Halten Sie Ihren Internetauftritt deshalb stets aktuell. Gleiches gilt für die Social-Media-Kanäle. Zeigen Sie, die Vorzüge Ihrer Region und Ihres Betriebs. Nutzen Sie dabei eine emotionale Text- und Bildsprache.
Nehmen Sie mit Gästen, die Ihren Aufenthalt bei Ihnen wieder stornieren mussten, Kontakt auf. Dies geschieht zum Beispiel via Newsletter oder E-Mail. Eine Postkarte bietet sich ebenfalls an, zumal das Postkarten-Marketing derzeit einen aktuellen Trend darstellt. Was sich dahinter genau verbirgt, erfahren Sie in unserem Artikel Postkarten-Marketing – ein Klassiker neu interpretiert.
Zu guter Letzt: Jetzt ist Ihre Zeit, um aus dem Corona-Stillstand herauszukommen. Sie stellen die Vorteile Ihres Betriebes in den Vordergrund und erschließen mitunter auch komplett neue Zielgruppen. Welche Vorbereitungen dafür notwendig sind, haben wir Ihnen in diesem Beitrag gezeigt. Nun haben aber Sie das Wort. Wie sehen Ihre Planungen aus? Welcher Weg aus der Corona-Krise ist für Sie der passende? Haben Sie bereits Maßnahmen in Arbeit und möchten den Lesern diese kurz vorstellen? Schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.